Warum nochmal Golf ?


 

Golf ist einfach klasse, weil es unter vielen Aspekten gespielt werden kann und zu spielen ist! Es ist, gerade wenn es um Golf geht, sehr hilfreich, die Informationen erst einmal unvoreingenommen aufzunehmen.

Klischees und falsche Tatsachen (siehe unten) verdecken die Sicht auf das Wesentliche wie ein Vorhang. Golf in kurzen Sätzen zu beschreiben, ist gar nicht so einfach. Golf selbst ist auch nicht einfach, aber gerade das macht es mitunter aus. Man kann Golf freizeitorientiert oder leistungsorientiert spielen. Wer einmal mir einem Schläger den kleinen Ball getroffen hat und dieses magische Geräusch im Treffmoment gehört hat, kann nur dem Ball andächtig und mit „Aha-Effekt“  hinterherschauen.

Golf hat Suchtfaktor, weil man als Amateur oder sogar Profi immer bestrebt sein muss, den Ball perfekt zu treffen. Auch wenn dieses sehr schwer ist, über die Konzentration den Körper so zu steuern, dass er den Schläger in den richtigen Winkeln und mit der richtigen Dynamik an den Ball zu bringen. Es funktioniert - zumindest grundsätzlich. Dies bemerkt man sehr schnell! Und wer das erste mal den Schläger geschwungen hat, fühlt sofort welchen Spaß es bereitet, dieser möglichen Perfektion näher und näher zu kommen.

Aber nicht nur der eigene Körper stellt sich dem Golfer in den Weg. Auch das Wetter und die Platzverhältnisse sind zu überwinden. Sand- und Wasserhindernisse stellen sich einem genauso in den Weg, wie Bäume, Büsche, Hügel, hohes Gras oder andere nette Spielereien der Golfplatzarchitekten. Golf ist gleichermaßen entspannend wie anstrengend! Entspannend deshalb, weil man für die notwendige Konzentration auf den Schlag wirklich alles automatisch ausblenden muss.  Anstrengend, weil man über nahezu acht Kilometern auf einer Runde seine Ausrüstung zieht oder trägt und den passenden Schläger als Anfänger durchschnittlich 120 mal Schwingen muss, um den kleinen Ball vom Abschlag ins bierdeckelgroße Loch zu befördern.

Man kann sich vielleicht vorstellen, was dieses bedeutet, wenn man berücksichtigt, dass sich bei einem Golfschwung ca. 130 Muskeln harmonisch koordiniert bewegen müssen. Dabei sind die Probeschwünge kurz vor dem Schlag noch gar nicht berücksichtigt. So ist Golf eine echte Herausforderung! Besonders ist auch, dass man sein eigener Schiedsrichter ist, sich an die Regeln halten muss und sich selber mit Strafschlägen beim Zählen der Schläge bestrafen muss. Dies ist wiederum eine Aufgabe, die es menschlich zu bewältigen gilt. Aber diese Aufgaben fallen leichter, da man sich (vermutlich in netter Gesellschaft) in dieser Zeit an der frischen Luft befindet und von den Eindrücken der Natur verwöhnen lassen kann.

Man muss kein Crack sein, um Spaß am Golf zu haben! Eine tolle Eigenart ist, dass im Golfspiel der Anfänger und sehr gute Fortgeschrittene sich über ein bestimmtes Bewertungssystem miteinander messen können und am gleichen Turnier teilnehmen können. Man ist darüber hinaus auch nie zu alt, mit dem golfen zu beginnen. Es wird nicht genau vorgeschrieben, wie sich der Körper zu bewegen hat, um den Ball nach vorne zu schlagen. Man kann auf leichten und kurzen Plätzen spielen, oder aber auf längeren und etwas schwereren Plätzen.

Es macht Spaß, seine Linie bei den vielzähligen Aspekten und Möglichkeiten herauszubekommen. Und es ist eine schöne Sucht, zu versuchen, den Ball immer genau dorthin zu schlagen, wo man ihn hinhaben möchte; besonders dann, wenn es zwischendurch immer wieder gelingt. Millionen Menschen auf diesem Planeten haben Golf bereits für sich entdeckt. In vielen Ländern ist Golf Volks- oder Breitensport! Also muss da doch zwangsläufig was dran sein?!

Leider sind die Voraussetzungen in Deutschland immer noch schwerer als woanders, aber wer die Hürde in seinem Kopf erst einmal überwunden hat wird sehen, dass es viel mehr Spaß macht, als man vorher angenommen hatte. Mit den richtigen Informationen sollte der Einblick oder der Einstieg auch kein Problem sein. Warum also kein Golf?

 


Klischees und falsche Tatsachen


 

Golf ist wohl eine der mit den meisten Klischees bedeckten Sportarten. Viele Menschen schrecken deshalb davor zurück, sich näher oder ernsthaft mit Golf zu beschäftigen, geschweige denn erst einmal eigene Erfahrungen zu machen. Diese Klischees haben sogar häufig einen Ursprung, der jedoch entweder in der Vergangenheit des deutschen Golfsports begründet ist, oder leider nur noch vereinzelt mit großer Außenwirkung weitergetragen wird.  Die meisten Golfer können heutzutage über solche Klischees nur schmunzeln, weil sie selber erfahren, dass sich Golf – auch in Deutschland – weiter entwickelt hat. Aber nun der Reihe nach.

Golf wird immer noch als die Freizeitbeschäftigung von reichen Rentnern bewertet, die mit einer gepflegten Arroganz und in karierten Hosen den Golfball vor sich her schubsen. Überhaupt ist Golf ja gar kein richtiger Sport, sondern eher mit Hallenhalma vergleichbar. Golfer können heutzutage eigentlich über diese Aussagen sowohl lachen als auch weinen. Fangen wir mit dem Klischee des „Reich sein müssens“ an. Wie in anderen Sportarten auch, hat man mit etwas Kleingeld in der Tasche natürlich bessere Möglichkeiten. Eine Golfanlage sollte halbwegs gepflegt und bespielbar sein; das kostet schon mal ein paar Taler.

Es gibt jedoch heutzutage Möglichkeiten, mit gebrauchtem oder geliehenem Material und einer günstigen Mitgliedschaftsform den gleichen Spaß zu erleben, den ein Clubmitglied erleben kann. Diese Mitgliedschaften sind häufig unter 200,- Euro (pro Jahr) zu haben. Das sind knapp 17,- Euro, die heruntergerechnet monatlich anfallen. Dazu kommen, vorhandenes Material vorausgesetzt, Gebühren für die Nutzung der Spiel- und teilweise Trainingsanlagen. Die regionalen Unterschiede und die Bandbreite der Möglichkeiten sind hier ganz erheblich. Es werden weiterhin u.a. Schnupper- oder Jahresmitgliedschaften angeboten, damit man dem Golfsport ausgiebig frönen kann.

Um die persönlich besten Möglichkeiten herauszufiltern, kann ein GOLFMENTOR ganz hilfreich sein. Von kostenlos (Trainingsmöglichkeiten) bis überteuert ist hier wirklich alles zu finden. Wenn man es mit PKW`s vergleicht, kann man sowohl mit einem z.B. Ferrari als auch mit einem Fiat Uno das Ziel erreichen. Will heißen, dass Geld kein Garant für besseres Spiel oder mehr Spaß am Golf ist! Je nach persönlichen Möglichkeiten findet da jeder der will, seinen Platz. Selbst mit bescheidenen Mitteln, kann man mit einem gebrauchen Schläger vom Flohmarkt oder von Ebay und ein paar alten Bällen beim Crossgolf den ursprünglichen Spaß und die Herausforderung erleben.

Weiterhin sollte doch klar sein, dass alberne Karohosen nicht zur Pflichtausstattung gehören. Fairerweise sei erwähnt, dass es heute aber modische karierte Hosen gibt, die auch jüngeren Leuten hervorragend stehen, die einen besonderen modischen Style nach außen tragen. Sieht es auf den deutschen Fußgängerzonen anders aus? Blue Jeans sind auf einigen Anlagen nicht gern gesehen, auch hier gibt es Unterschiede, die einen aber nicht selbst betreffen müssen. Kommen wir zur Arroganz der (besser gesagt einiger) Golfer. Diese findet sich leider nicht nur auf Golfanlagen wieder, sondern ist eher als Gesellschaftsproblem verankert. Ob Fußball, Formel1 oder die Kasse am Supermarkt. Die meisten Golfer sind nette Menschen und die anderen läßt man links liegen. Wie gehabt.

Ach ja, ist Golf überhaupt ein Sport? Im oberen Text „Warum Golf“ wurde bereits ansatzweise versucht das Thema aufzugreifen. Dabei wurde noch nicht auf mentale Anforderungen hingewiesen, die auf einer Runde zu bewältigen sind. Kein Sport? Anfänger, die erstmalig den Schläger schwingen spüren Muskelgruppen, die sie vorher noch nicht gekannt haben. Sicher ist Golf nicht mit Marathon, Fußball oder Zehnkampf zu vergleichen, aber es sind – wenn man Golf leistungsorientiert spielen möchte – viele Anforderungen gefragt, die ineinanderfließen.

Zum Glück kann man ja auch die Intensität selber steuern; dies wäre bei Marathon z.B unmöglich. Der Spaßfaktor, der die Anstrengungen in einem anderen Licht erscheinen läßt, kommt auch vom natürlich ausgeprägten Spieltrieb des Menschen, der beim Golf gleichzeitig befriedigt und angestachelt werden kann. Nahezu teuflisch anstrengend ist die Herausforderung, die natürliche Frustration über missglückte Schläge zu bewältigen.

Eine einzigartige Mischung ist es also, die das Golfen ausmacht! Übrigens kommt das Klischee, dass Golf ein Rentnersport ist, daher dass Rentner sehr viel Zeit haben und diese gerne auf dem Golfplatz verbringen. Ja, Golf kostet etwas Zeit! Eine 9-Loch Runde oder der Spaß auf der Übungsanlage natürlich weniger, als die (i.d.R.) vollen 18 Loch, die um die vier Stunden dauern können. Der normal arbeitende Golfer ist in diesem Punkt eher etwas neidisch auf die Rentner. Warum wohl?

In der Rubrik Plädoyer wird übrigens nochmal etwas zum Zeitfaktor erläutert. Hey, wo sind die Klischees hin?